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Temporäres Denkmal | Write the Wall!

Saturday, 17. October 2009

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Die Erinnerungskultur durchwebt Berlin. Überall stößt man auf Denkmäler, Mahnmale, Graffitis oder Kunst im öffentlichen Raum. Sie alle nehmen Bezug auf ein Berlin, wie es war, wie es ist und wie es werden mag. Den größten Raum – neben Holocaust und Zweitem Weltkrieg- nimmt die Berliner Mauer und mit ihr die deutsche Teilung ein. Ihre schiere Präsenz – sei es durch verbliebene Mauerstücke oder Kopfsteine in den Straßen, die den ehemaligen Verlauf abbilden– prägt das Stadtbild.

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Am 09. November 2009 ist es genau 20 Jahre her, dass die Berliner Mauer fiel und aus zwei getrennten Teilen langsam eine Metropole mit wiedergewonnenem Weltstadtflair erwuchs. 

Die Ausstellung „Write the Wall“ im Kunstquartier Heidestraße ist dem deutschen Mauerfall gewidmet, verfolgt jedoch mehr als nur den Ansatz bloßer Gedenkroutine: In der temporären Ausstellung verbindet sich Bildung und Kunst, Erleben und Gedenken. Die Installation, bestehend aus 20 Mauersegmenten, steht im ehemaligen innerdeutschen Grenzgebiet unweit des Hauptbahnhofs und jedem Besucher oder zufällig vorbeiziehenden Fußgänger steht es frei das temporäre Denkmal durch Malerei, Graffiti oder Performance mitzugestalten.

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Wie im geteilten Berlin, steht es Künstlern und Besuchern frei, die „Westseite“ des Betons zu gestalten, während die andere Seite erzwungen unberührt bleibt. Die Installation ist ein Erinnerungsort des Vergänglichen, eine Projektionsfläche für die geschriebenen Namen seiner Besucher und es setzt die Überwindung der Berliner Mauer auf bisher ungekannte Art in Szene. Neben Berlin-Besuchern wirken renommierte Künstler wie Blu, JR oder Jim Avignon, Historiker, Zeitzeugen und Menschen aus dem Kiez an der Sozialen Plastik mit und ein breites Rahmenprogramm im einstigen Senatsreservenspeicher in Berlin-Kreuzberg ergänzt den künstlerischen Fokus.

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Um die fortwährende Veränderung und Weiterentwicklung nicht nur den Besuchern vor Ort zugänglich zu machen, dokumentieren fest installierte Kameras 24 Stunden täglich den Prozess. Auf der Internetseite www.writethewall.net können Besucher auf der ganzen Welt die Dokumentation einsehen und Aufnahmen aus der gesamten Projektlaufzeit minutengenau abrufen. So entsteht gleichzeitig ein Zeitraffer-Video, das sich aus allen Einzelbildern zusammensetzt und die gesamte Entwicklung des Projekts archiviert. Zeitgeschichte wie sie lebendiger nicht sein könnte.

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Write the Wall – Installation:
Heidestrasse 14 ( Hinter Tape-Club und Hamburger Bahnhof)
10557 Berlin


 


Informationsort Senatsreservenspeicher:
Cuvrystraße 3-4 

10997 Berlin-Kreuzberg 

Eintritt frei

Text > Julia Christian
Fotos > Artitude e.V.

Author: BAMBIblog

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